Wasserstrahlschneiden
Wasserstrahlschneiden – Was ist das und welche Vorteile hat es?
Das Wasserstrahlschneiden ist eine hochinnovative Technologie und wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bei diesem Kaltschneideverfahren wird Wasser mit bis zu 6000 bar Druck zu einem 0,1-1 mm breiten Strahl gepresst. Dabei erreicht der Strahl eine Geschwindigkeit von bis zu 1000 Meter pro Sekunde. Mit dieser enormen Kraft, die das Wasser dadurch erhält, lassen sich nahezu alle Materialen, unter anderem Metalle, Natursteine, Keramik, Glas, Faser- Kunststoff-Verbunde, Kunststoffe Schaumstoffe, Holz oder auch Hartgewebe, schneiden. Und das Ganze mit einer Genauigkeit von 0,1 mm. Weitere Vorteile sind, dass sich das Material nicht erwärmt und Schneidwasser frei von Bakterien und Keimen ist, somit wird das Produkt auch nicht verunreinigen. Weiterhin entstehen keine giftigen Dämpfe oder Staubpartikel, sodass Mitarbeiter und Umwelt geschont werden. Der Einsatz zusätzlicher Werkzeuge fällt ebenso weg, da sich alle Arbeitsschritte mit ein und derselben Maschine vollziehen lassen. Wirtschaftlich ein enormer Pluspunkt, nicht nur für den Produzenten, sondern auch für den Endkunden.
Die Geschichte des Wasserstrahlschneidens
Bereits 1900 kam ein Wasserstrahl beim Schürfen von Kies und Ton zum Einsatz, allerdings noch recht einfach gehalten. Erst 30 Jahre später gab es erste Untersuchungen über einen Hochdruckwasserstrahl für den Abbau von Kohle und Erz. Nochmal 30 Jahre später wurde ein solches Gerät bei der Bearbeitung von Verbundwerkstoffen bei einem Flugzeug genutzt, was die Firma Boeing dazu bewegte, die Bearbeitung solcher Materialen mit einem Wasserstrahl als neue Methode vorzuschlagen. 1971 kam dann die erste Wasserstrahlschneidmaschine auf den Markt. Mit der stetigen Weiterentwicklung kam 1990 eine neu Innovation heraus, die es ermöglichte noch präziser zu schneiden.
Die 3 wichtigsten Schneidetechniken
Beim Reinwasserschneiden wird lediglich die Energie des Wasserstrahles genutzt. Dadurch ist es nicht für alle Materialen geeignet, da die Leistung etwas niedriger ist, als bei den anderen Methoden. Bei der Technik des Abrasivschneidens wird dem Strahl noch sogenanntes Schneidmittel, in den Fall Abrasiv, beigefügt. Diese Hartstoffkörner ermöglichen es nun, auch besonders harte Materialien zu schneiden. Eine Erweiterung in Kombination der beiden ersten Techniken ist das Mikrowasserstrahlschneiden. Hierbei werden Strahldurchmesser von 0,2 mm erzeugt, womit sich eine sehr hohe Genauigkeit erzielen lässt.
Wofür eignet sich das Wasserstrahlschneiden?
Im Prinzip kann es überall dort eingesetzt werden, wo es um Millimeterarbeit und eine hohe Genauigkeit geht. Einige Beispiel wären der Maschinen- und Werkzeugbau, die Elektro- und Automobilindustrie, in der Luftfahrt, der Medizintechnik, aber auch in der Kunst und selbst der Lebensmittelindustrie.