Kaltes Trennverfahren
Das kalte Trennverfahren bezeichnet eine Methode, bei der das Materialen ohne thermische Einwirkungen bearbeitet bzw. geschnitten werden kann. Darunter fällt natürlich auch das Schneiden mit einem Wasserstrahl. Laserstrahlschneiden hingegen funktioniert nur mit hohen Temperaturen, die auf das Werkstück übertragen werden, wodurch es zu Materialveränderungen oder sogar Rissen kommen kann.
Das kalte Trennverfahren optimal nutzen
Der Hochdruck-Wasserstrahl mit Abrasiv (feine Hartstoffkörner) angereichert trennt ein Werkstück mit bis zu 6000 bar Druck und in einer sehr kurzen Zeit. Selbst sehr massive Metalle lassen sich durch den Wasserstrahl, der durch eine Düse zu einem feinen Strahl kompensiert wird, problemlos trennen. Dadurch, dass ständig kaltes Wasser auf die Schnittstelle trifft, bleibt diese unverändert kalt. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber z.B. dem Laserschneiden, denn gerade Stoffe die auf Wärme sehr empfindlich reagieren, wie hochlegierter Stahl oder Metalle auf Nickelbasis, können dank des Kalttrennverfahrens ohne großen Aufwand oder Nachbearbeitungen geschnitten und verarbeitet werden. Damit entstehen keine Gefügeveränderungen und Spannungen im Werkstoff selbst und die meisten Materialien sind gratfrei. Dabei bezeichnet gratfrei, dass keinerlei Grat, also z.B. Metallspäne die beim z.B. Fräsen entstehen, an den Kanten haften bleiben. Damit ist die Schnittkante immer glatt bzw. glattpoliert.
Ein Beispiel
Eine Metallplatte von 25 mm dicke soll mit einer Bohrung von 5 mm Durchmesser bearbeitet werden und das so präzis, dass darin ein 6 mm Gewinde geschnitten werden soll. Unmöglich für einen Laser, denn hier gilt: Das Lochdurchmesser darf nicht kleiner als die Materialdicke sein. Für den Wasserstrahlschneider kein Problem. Hier kann nämlich die Zahl enger Bohrungen ruhig sehr groß sein. Viel mehr noch: Je Größer, desto geeignet ist das kalte Trennverfahren in Form des Wasserstrahlschneidens.
Weitere Vorteile des kalten Trennverfahrens
Es entstehen keinerlei Dämpfe, Staub oder Rauchentwicklung, durch die hohe Genauigkeit lässt sich das Material optimal ausnutzen, es ist keinerlei Nachbearbeitung nötig, die ständige Aufbereitung von Werkzeugen fällt weg, es entstehen keine Aufhärtungen der Kanten oder Verzüge und das Material wird nicht deformiert. Alles zusammen ergibt eine hohe Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, die sich sowohl auf die Produktion aber auch auf den Endpreis auswirkt.